02.09.25 – Anreise und erster Eindruck
Die Reise begann mit einer entspannten Anfahrt im Nachtzug von München nach Zagreb. Die Fahrt dauerte rund 10,5 Stunden, verlief ohne Grenzkontrollen und bot genug Ruhe für einen erholsamen Schlaf.
Mittags holten wir unseren Mietwagen bei Garage No1 ab, den wir für die nächsten elf Tage nutzten. Für die geplante Fährfahrt nach Cres kamen leider noch Zusatzkosten von 40 Euro hinzu.
Danach ging es direkt weiter in den Žumberak-Nationalpark. Auf dem Weg versorgten wir uns mit frischem Gemüse und Brot im Spar Supermarkt.
Unsere Unterkunft Mala zidanica in Tomaševci, eine gemütliche Wohnung bei einer älteren Dame, stellte sich als absoluter Glücksgriff heraus. Sie kümmerte sich sehr herzlich um uns, gab wertvolle Wandertipps und verwöhnte uns mit frischen Produkten aus ihrem Garten. Immer mit ihrer Tochter als Übersetzerin am Handy in der Nähe.
Am Abend unternahmen wir noch eine kleine Erkundungswanderung von rund 6 Kilometern zum Stari Grad Žumberački, einer alten Festung. Auf dem Rückweg im Dunkeln hörten wir Wildschweine und Hirsche in der Ferne – ein abenteuerlicher Start in den Urlaub.
03.09 – Erste große Wanderung
Nach einem Frühstück mit Müsli starteten wir unsere erste größere Wanderung im Žumberak.
Die Rundtour führte über 18 Kilometer durch eine hügelige Landschaft, immer wieder mit Auf- und Abstiegen. Wir passierten sogar die Grenzregion zu Slowenien – ganz unkompliziert ohne Kontrollen.
Am Abend servierte uns unsere Gastgeberin eine wärmende Suppe. Wir gingen früh ins Bett, um Kräfte für den nächsten Tag zu sammeln.
04.09 – Ein kürzerer Wandertag
Auch heute war eine weitere Rundwanderung im Žumberak geplant. Leider war die ursprüngliche Strecke an einem Wasserfall versperrt. Die direkte Fortsetzung des Weges war wegen dichter Wildnis und eines steilen Abhangs nicht möglich.
Wir entschieden uns daher für eine Alternativroute und kamen am Ende nur auf 8 Kilometer, die aber dennoch einige Höhenmeter beinhalteten und dann der Wärme für mich anspruchsvoll waren. Später fuhren wir mit dem Auto auf die andere Seite des Wasserfalls, um den Weg zu begutachten und haben festgestellt, dass es definitiv nicht machbar gewesen wäre 🙂
Den Abend verbrachten wir entspannt mit einem Buch. Zum Abendessen gab es leckeren Reis mit Tomaten, und wir legten uns wieder früh schlafen.
Am Wochenende verbrachten wir Zeit bei Freunden in Zagreb. Ein Tag stand ganz im Zeichen der Stadtbesichtigung. Am Sonntag ging es dann weiter Richtung Velebit-Nationalpark. Auf dem Weg unternahmen wir eine aufregende Wildwasser-Rafting-Tour, bevor wir uns mit Vorräten für die nächsten Wandertage eindeckten. Unterwegs hat man die Spuren des Serbien-Krieges gesehen. Einschusslöcher an Häusern und viele verlassene Dörfer, die sich die Natur einverleibt hat.
08.09 – Erste Wanderung im Velebit
Unsere Unterkunft in Baške Oštarije war eine rustikale Dachgeschosswohnung mit Kamin und zwei Gas-Kochfeldern – einfach, gemütlich allerdings sehr dunkel.
Nach dem Frühstück starteten wir zu einer Rundtour durch den Velebit-Nationalpark. Zwei Gipfel mussten überquert werden. Die Tour dauerte rund 6 Stunden, war 12 Kilometer lang und beinhaltete 780 Höhenmeter. Die Aussicht von den Bergen war genial. Man hatte einen guten in Blick ins Land und aufs Meer. Dank Fernglas konnten wir auch alles genau im Detail bewundern 🙂
Am Abend machten wir es uns mit einem einfachen Abendessen am Kamin gemütlich.
09.09 – Durch Wälder und auf alten Wegen
Die nächste Wanderung führte uns über einen Teil einer Mehrtagesroute, die wir für uns zu einer Rundtour umbauten.
Der erste Abschnitt verlief durch dichte, ursprüngliche Wälder. Abseits der offiziellen Wege war das Gelände noch immer durch alte Minen gefährlich.
Im zweiten Teil wandelte sich die Landschaft: Hier liefen wir auf einem historischen Steinweg „terezijana road“ aus dem 18. Jahrhundert in der Nähe der Siedlung Konjsko, umgeben von einer bergigen, offenen Landschaft mit vielen Blumen und herrlichem Seeblick.
Am Ende kamen wir auf 15 Kilometer und 870 Höhenmeter – eine anstrengende, aber wunderschöne Tour.
10.09 – Fahrt zur Insel Cres
Bei leichten Regen machten wir uns auf den Weg. Eine 5-stündige Autofahrt brachte uns an der Küste entlang von Baške Oštarije nach Valbiska, wo wir mit der Fähre nach Cres übersetzten. Der Seegang war kräftig – sogar eine Autoalarmanlage wurde ausgelöst.
Am Abend hörte der mittlerweile sehr starke Regen auf, und wir konnten unser Abendessen im Konoba Bonifacic in der kleinen Stadt Osor genießen.
Osor ist ein historisches Städtchen an der schmalen Meerenge zwischen Cres und Lošinj. Die Stadt hat nur wenige Einwohner, war aber in der Antike ein bedeutendes Handelszentrum. Heute ist Osor fast ein Freilichtmuseum: Zahlreiche römische und frühchristliche Überreste prägen das Stadtbild, darunter eine Kathedrale und Teile der alten Stadtmauer. Besonders eindrucksvoll ist die kleine Drehbrücke, die die Inseln Cres und Lošinj verbindet. Diese wird zweimal am Tag für die Schifffahrt zur Seite geklappt.
Unsere Unterkunft im Cres war das Studio apartman Loreta. Allerdings stand in der Buchung nirgends, dass dies eine umgebaute Garage ist. Wir dachten zunächst, dass wir die falsche Adresse hatten, da wir in einer Garagensiedlung angekommen sind. Die Wohnung war allerdings perfekt ausgestattet, selbst eine Waschmaschine stand uns zur Verfügung.
11.09 – Mit dem E-Bike nach Valun und Lubenice
Am Morgen liehen wir uns elektrische Mountainbikes bei Gonzo Sports in Cres aus, um die Insel zu erkunden. Unsere Tour führte uns 42 Kilometer weit mit rund 860 Höhenmetern – Ziel war unter anderen das Fischerdorf Valun, wo wir köstlichen frischen Fisch im Restaurant Na moru aßen und danach im Meer baden gingen.
Anschließend fuhren wir weiter nach Lubenice, einem winzigen, aber spektakulär gelegenen Dorf.
Lubenice thront auf einem rund 380 Meter hohen Felsen über dem Meer und zählt zu den ältesten Siedlungen der Insel. Es hat nur noch wenige Einwohner, doch die steinernen Häuser, engen Gassen und die alte Stadtmauer versprühen einen besonderen, historischen Charme. Von oben eröffnet sich ein grandioser Blick über die Adria – besonders bei Sonnenuntergang unvergesslich.
Wir genossen den Sonnenuntergang mit dem Rad, begegneten unterwegs einem Hasen und vielen Schafen, und ließen den Tag mit einem Abendspaziergang durch Cres ausklingen.
12.09 – Rückreise
Am letzten Tag machten wir uns auf die Rückreise. Wir fuhren zurück nach Zagreb, gaben den Mietwagen ab und nahmen erneut den Nachtzug nach München.
Unterwegs haben wir uns das Zentrum für Gänsegeier in der Nähe von Beli auf Cres angeschaut. Es waren zufällig auch einige Tiere in Obhut.