Naturpark Puez-Geisler in den Südtiroler Dolomiten

Tag 1:

Donnerstagmorgens ging es mit dem Auto von München nach Campill. Wir haben uns für eine Fahrt über den Brenner entschieden um Zeit zu sparen. Gegen 10 Uhr ging die Wanderung am Parkplatz in Campill auf 1559m los. Tagesziel war die Schlüterhütte (Rifugio Genova). Der Wanderweg 4 zieht vorbei an alten Mühlen, die sich im Talschluß aneinanderreihen, bevor man in den Naturpark Puez Geisler gelangt. Danach zieht sich ein schöner Wanderpfad den Berg hinauf, bis man die Baumgrenze erreicht und auf die erhabenen Hochalmen gelangt. Man steigt weiter Richtung Peitlerscharte (Forcela de Putia) und muss sich entscheiden, ob man noch auf den Peitlerkofel (2875m) steigt (+3-4h) oder gleich zur kurz hinter dem Kreuzkofeljoch liegenden Schlüterhütte (2306m) wandert. Alex hat sich für letztere entschieden. Max und ich sind noch Richtung Kofel aufgebrochen. Leider habe ich mich nicht wirklich fit gefühlt und ca. 30min vor dem Gipfel aufgegeben und mich für den Rückweg zur Hütte entschieden. Wer den Peitlerkofel besteigen will, quert das Wiesengelände und steigt zahlreiche Serpentinen nach oben. Das Gelände wird alpiner und man erreicht den Sattel zwischen Großem und Kleinen Peitlerkofel. Ab hier beginnt der teilweise von Drahtseilen gesicherte Aufstieg über den steilen Gipfelaufbau des Großen Peitlerkofels. Die letzten Meter werden auf einem steinigen Pfad zurückgelegt, dann steht man am Gipfel des Peitlerkofel (2875m). Es bietet sich eine tolle Aussicht auf die Dolomiten mit Marmolata im Süden und die Zillertaler Alpen im Norden. Auf demselben Weg steigt man wieder zur Peitlerscharte und von dort in fünf Minuten zur Schlüterhütte.

Wir hatten super Wetter, Wolken und Sonnen haben sich abgewechselt, die Temperaturen waren sehr angenehm und es hat nicht geregnet.

 

Tag 2:

Nach dem Frühstück sind wir in Richtung Piz Duleda und Puezhütte aufgebrochen. Der Weg (3 Dolomiten Höhenweg 2) schlängelt sich südwärts am Hang entlang bis man zur Medalges-Alm gelangt. Von dort geht es einige Zeit ohne nennenswerte Höhenmeter weiter Richtung Süden, bis man in das Geröll unter der Roa-Scharte (Forcella de la Roa, 2617m) gelangt, in dem man auf schmalem Pfad sehr steil aufsteigt. Der Aufstieg zur Scharte war ziemlich anstrengend, aber nachdem wir auf der Scharte eine kleine Mittagspause gemacht haben ging es wieder.

Nach der Rast mussten wir uns entscheiden, ob wir den Klettersteig (3a Knappensteig) durch die Nivesscharte wagen oder ob man den längeren Normalweg nimmt. Beide Möglichkeiten treffen auf der Nivesscharte wieder aufeinander. Wer schwindelfrei ist sollte sich diese Abkürzung über den Klettersteig nicht entgehen lassen. Man steigt mit Drahtseilunterstützung durch enge Felsspalten nach oben und gelangen nach ca. 20 Minuten an den Abzweig zum Piz Duleda – das klappt übrigens auch ohne Klettersteigset (allerdings eher bei gutem Wetter). Von der Scharte ist der Gipfel des Piz Duleda (2909m) nur noch eine halbe Stunde entfernt. Der Umweg lohnt sich! Oben angelangt hat man wohl eines der spektakulärsten Dolomitenpanoramas in alle Richtungen. Im Norden der Peitlerkofel, im Westen die Geislerspitzen und der Saas Rigais, im Süden die Sella und im Osten die Drei Zinnen.

Ausblick vom Piz Duleda auf 2909m

Vom Gipfel steigt man wieder auf gleichem Weg zum Abzweig hinab. Vom Abzweig macht man sich auf den Weg zur Puezhütte, die noch einige Kilometer entfernt ist aber einem nicht mehr viele Höhenmeter abverlangt. Auf der Puezhütte hatten wir einen tollen Abend mit einer kleinen Runde anderer Wanderer.

Heute war das Wetter wieder voll auf unserer Seite, angenehme Temperaturen, Sonne und kein Regen.

 

Tag 3:

Der heutige Tag startete mit der Besteigung der Puezspitze (2913m). Die Tour (Weg 6) wird von der Puezhütte mit 1,5h pro Richtung angegeben. Max und ich haben beide Richtungen in 1,5h geschafft, allerdings auch ohne Rucksack. Dieser blieb in der Hütte. Danach gibt es auf den Rückweg nach Campill über die steile Puezscharte. Steil zieht der Weg hinab ins Antersasc-Tal und man gelangt in ein wunderschönes Bergenland. Schließlich erreicht man über eine Waldautobahn die Zivilisation.

Anschließend haben wir unsere Ferienwohnung bezogen, waren saunieren und haben den Abend bei einem leckerem Abendessen ausklingen lassen.